Pazifikküste - Andenhochland - Amazonas
Wenn man nicht weiß, wohin man will, so kommt man am weitesten.
William Shakespeare (1564-1616)
Städte und Sehenswürdigkeiten auf unserer
Peru-Erlebnis-Rundreise 2024
Erfahren Sie hier Wissenswertes über die Sehenswürdigkeiten, die wir bei unserer Perureise besuchen.
Über die zugehörigen Links erreichen Sie viele Videofilme, damit Sie eine bessere Vorstellung von den Orten haben, die Sie während Ihrer 23-tägigen Peru-Rundreise besuchen werden. Bitte beachten Sie, dass einige Videos nur in Englisch oder Spanisch vertont sind. Schalten Sie den Ton einfach aus - Bilder sagen mehr als Worte.
Lima, koloniale Stadt der Könige
Historische Altstadt und moderne Weltstadt
Unsere Rundreise dauert 3 Wochen. Wir starten in Lima, der Hauptstadt von Peru und mit rund 9 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes. Lima ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie das bedeutendste Wirtschafts- und Kulturzentrum Perus mit zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Museen und Baudenkmälern. 1991 wurde die Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Die Stadt liegt in einer zwar fruchtbaren, aber bewässerungsarmen Küstenwüste am Pazifik, der auf dieser Höhe vom Humboldt-Strom durchzogen wird, einem der fischreichsten Meeresgebiete der Welt. Nur wenige Kilometer landeinwärts beginnen die Anden.
Der spanische Eroberer Francisco Pizarro gründete die Stadt am 18. Januar 1535 unter dem Namen Ciudad de los Reyes (Stadt der Könige) auf einer Eingeborenensiedlung am Südufer des Flusses Rimac. Entscheidend waren für Pizarro damals strategische Überlegungen, als er sich für das fruchtbare Tal des Río Rímac entschied. So befand er sich für den Notfall in der Nähe seiner Schiffe und hatte dennoch einen guten Ausgangspunkt, um relativ schnell in die Zentralanden zu gelangen.
Die Unabhängigkeit von Spanien erlangte Peru im Dezember 1820, als eine Rebellenarmee unter Führung des Revolutionärs José de San Martín, der die Spanier in der Schlacht bei Pisco besiegte. Am 28. Juli 1821 rief San Martín in Lima die Unabhängigkeit Perus aus. 1851 wurde in der peruanischen Hauptstadt die erste Eisenbahnlinie Südamerikas eingeweiht.
Die Stadt befindet sich in der tropischen Klimazone, aber durch die ständige leichte Brise vom Pazifik erreichen die Temperaturen selbst im Hochsommer selten mehr als 28 Grad Celcius. Leider sorgt dafür im südamerikanischen Winter (Juli/August) der aus der Antarktis kommende Humboldtstrom für den typischen Hochnebel, den die Einheimischen Garua nennen, und der in der Stadt für unangenehme novemberhaft-feuchte Temperaturen sorgt.
Beim Rundgang durch die historische Altstadt von Lima taucht man in das quirlige Peru ein. Der Rundgang beginnt bei der zentral gelegenen Plaza San Martín und führt quer durch die Altstadt, vorbei an kolonialbarocken Kirchen und historischen Prachtbauten.
Weiter geht es zum Bahnhof Desamparados, von dem ehemals eine Eisenbahn ins hochandine Hinterland Limas führte, der heute jedoch als Kulturzentrum dient. In der kolonialbarocken Kirche San Francisco gibt es die berühmten Katakomben zu besichtigen, mit den aufgeschichteten Gebeinen unzähliger Limeños, wie die Bewohner Limas genannt werden. Unweit davon liegt die Plaza Mayor, der Zentralplatz Limas, mit dem Regierungspalast, dem Rathaus mit seinen typischen Balkonen aus dunklem Edelholz, dem Erzbischöflichen Palast und der mächtigen Kathedrale. Unterwegs gibt es Gelegenheit, in einem der schönen Kunsthandwerksläden typisch peruanisches Kunsthandwerk zu erstehen.
Der Stadtteil Miraflores, in dem sich unser Hotel befindet, gilt als der europäisch geprägte Stadtteil Limas. Das Klima ist zu unserer Reisezeit mediterran, der Blick über den Pazifik vor allem bei Sonnenuntergang fantastisch. Lima ist die einzige Hauptstadt Südamerikas, die am Meer liegt.
Viele Boutiquen und Kunsthandwerksmärkte laden zum Stöbern ein, zahlreiche Restaurants bieten internationales Niveau und eine hervorragende Auswahl der reichhaltigen peruanischen Küche, die als eine der besten der Welt gilt.
Miraflores ist ein wohlhabender Stadtbezirk und hat daher viele Kulturzentren, Theater, Kinos und Kunstmuseen, bietet aber auch mit den prähispanischen Ruinen der Huaca Pucllana aus dem 6. Jhd. n. Chr. einen Einblick in die Zeit vor den Inkas.
Wer sich einen umfassenden Überblick über die alten peruanischen Kulturen verschaffen will, besucht das Anthropologische Museum (Museo Nacional de Arqueologica y Antropologia) oder das Museum Larco Herrera im Stadtteil Pueblo Libre.
Die Panamericana, eine der Traumstraßen der Welt
Die Panamericana erstreckt sich über die gesamte Nord-Süd-Ausdehnung des amerikanischen Kontinents, verbindet also Alaska mit Feuerland. In Südamerika führt die sehr gut ausgebaute Panamericana entlang der pazifischen Küstenwüste mit herrlichen Ausblicken auf den brausenden Pazifik, gelegentlich unterbrochen von fruchtbaren Flusstälern. Brücken queren diese Flusstäler, und leider kommt es in der Regenzeit immer wieder zu Überschwemmungen, wenn im Andenhochland starker Regen fällt, dadurch die Küstenflüsse anschwellen, nicht selten ganze Brücken wegreißen und die Straße unterbrechen.
Über holprige Parallelpisten geht es dann weiter, wodurch sich der Reisetag zwar in die Länge zieht, jedoch gilt: der Weg ist das Ziel, und gerade abseits der Panamericana gewinnt man so unerwartete Einblicke in das Hinterland und das Leben der Bewohner.
Nationalpark von Paracas
Der Nationalpark bedeckt eine Fläche von 335.000 Hektar und ist Teil eines der wichtigsten Ökosysteme unseres Planten. Dank des kalten Humboldt-Stroms, der aus der Antarktis herauf strömt, ist das Meer hier sehr fischreich.
Die ersten Bewohner von Paracas siedelten sich vor etwa 7.000 Jahren an. So fanden sich alte Gefäße mit Gemüse und Früchten, und sogar ein Musikinstrument aus menschlichen Knochen wurde gefunden.
Bei der sogenannten "Kathedrale" handelt es sich um eine merkwürdige Felsformation im Meer. Nachdem das Meer in Jahrtausenden diese Felsen geformt hat, wurde es im Jahr 2007 bei einem heftigen Erdbeben in der Region, das auch die Stadt Pisco zu Teilen zerstörte, stark beschädigt.
Ballestas-Inseln
Die felsigen Ballestas-Inseln vor Paracas werden auch als "kleines Galapagos von Peru" bezeichnet. Sie sind Teil des Nationalparks von Paracas, stehen unter Naturschutz und dürfen nur an wenigen Stellen betreten werden.
Die Ballestas-Inseln bieten eine große Artenvielfalt an Seevögeln wie dem Guano- oder Perutölpel, Blaufußtölpel, Kormorane, Chilepelikane, alles wichtige Lieferanten des weißen Goldes von Peru, dem Guano, das in mühevoller Arbeit abgebaut wird.
Kleine Humboldtpinguine watscheln gekonnt über die Felsen, und Kolonien von Seelöwen liegen faul an den Stränden und auf den Felsen, veranstalten dabei einen ohrenbetäubenden Lärm oder umschwimmen neugierig die Touristenboote. Gelegentlich sieht man einen Rotkopfgeier oder, leider sehr selten, sogar einen Andenkondor auf der Suche nach Aas. Ein Besuch der Ballestas-Inseln ist ein unvergessliches Erlebnis und darf bei keiner Peru-Reise fehlen!
Auf der Bootsfahrt zu den Inseln kann man am Hang eines Hügels eine große Figur erblicken, den geheimnisvollen Candelabro (Kerzenhalter). Obwohl diese Geoglyphe stark an die Nasca-Linien erinnert, streiten sich Experten, ob die Figur von der prä-inkaischen Paracas-Kultur oder im 16./17. Jhd. von Seefahrern oder Fischern als Orientierungspunkt angebracht wurde. Wobei die Paracas-Kultur keine derart geformten Kerzenhalter kannte und es andererseits fraglich ist, ob Seefahrer und Fischer sich so viel Mühe gemacht hätten… Aber urteilen Sie bei Ihrem Besuch selbst!
Piscoprobe im Weingut El Catador in Ica
Ica liegt in der Küstenwüste im Süden Perus, allerdings in der Mitte eines grünen Tals. Die vielen Weinberge spiegeln die Fruchtbarkeit dieser Region. Hier wird aus den Trauben vor allem Pisco ausgebaut, ein Destillat aus Traubenmost und das alkoholische Nationalgetränk Perus und Chiles.
Das Weingut (Bodega) El Catador wird seit 1856 in nunmehr 5. Generation im Familienbetrieb geführt. Die Produktion erfolgt weitgehend manufakturell, wobei die alkoholhaltigen Erzeugnisse nach 3 Grundstoffen unterteilt werden:
Bei unserem Besuch in der Bodega El Catador dürfen Sie sich durch eine Vielzahl verschiedener Piscos durchprobieren. Salut y provecho!
Wüstenoase Huacachina bei Ica
Westlich von Ica, umgeben von Palmen und riesigen Sanddünen, befindet sich die Wüstenoase Huacachina mit ihrer Lagune. Hier wachsen die einzigen Dattelpalmen Perus. Die Oase ist eine der touristischen Attraktionen des Landes.
Der Legende nach betrauerte eine junge Frau (Quechua: china) den Tod ihres Geliebten. Die Tränen verwandelten die Inkagötter in eine Lagune, in einen heiligen Ort (Quechua: huaca).
Eine andere Geschichte erzählt von einer Prinzessin, die ihr Abbild in einem Spiegel betrachtete. Als sie einen Jäger entdeckte, der sie beobachtete, erschrak sie und ließ den Spiegel fallen. Dieser zerbrach, und die Scherben verwandelten sich in eine Lagune, die die fliehende Prinzessin verschlang. Bis heute lebt sie als Meerjungfrau in der Lagune.
Wer möchte, kann mit speziellen Sandbuggies die Sanddünen hinabfahren oder sich eine Art Snowboard ausleihen. Anstelle von Schnee wie beim Snowboarding dient hierbei der Sand als Untergrund.
Linien von Nazca und Palpa
Für die deutsche Archäologin Maria Reiche wurde die Erforschung der Nazca-Linien zum Lebenswerk.
Noch immer streiten sich Archäologen über die Entstehung und den Sinn und Zweck der Nazca- und der benachbarten Palpa-Linien. Noch immer ist nicht endgültig erforscht, welche Menschen sie gemacht haben und wozu.
Auf einer Fläche von über 500 Quadratkilometern, verstreut auf einer trockenen Hochebene, sind riesige Geoglyphen abgebildet, geometrische Muster, Tiere, Menschen und unzählige exakt gerade, kilometerlange Linien, die man in ihrer Vollständigkeit nur aus dem Flugzeug (oder dem Himmel, als Sitz der Götter?) erfassen kann. Erik von Däniken zufolge handelt es sich bei den geraden Linien um Start- und Landepisten für Besucher eines anderen Planeten…
Nur während eines Fluges über die Linien von Nazca und dem benachbarten Palpa können Sie die Darstellungen eines Affen, einer Spinne, eines Wales, einer Eidechse, eines Kolibris, eines Kondors, gar eines Astronauten bzw. Schamanen und vielen weiteren Figuren erkennen und einen atemberaubenden Blick über die Wüste Nazcas genießen. Dieser Flug ist allerdings nichts für schwache Nerven oder empfindliche Mägen, weshalb Sie sich noch vor Ort entscheiden können, ob Sie mitfliegen möchten oder nicht.
Sollten Abenteuerlust und Neugier größer sein als Ihre Bedenken, geht es noch vor Tagesanbruch zum örtlichen Flughafen von Nazca. Durch den Schattenwurf sieht man die Linien in der ersten Morgensonne besonders plastisch. Am Flughafen wird zunächst ein Videofilm über die Linien gezeigt. Diese Dokumentation dauert ca. 40 Minuten, in denen Sie Informationen erhalten über die Nazca-Kultur und die Figuren, die Sie aus der Luft sehen werden. Sie erhalten eine Karte der archäologischen Zone, die all die Figuren zeigt, die Sie aus der Luft sehen werden.
Die Motorflugzeuge mit Platz für bis zu 10 Personen bringen Sie dann in die Luft. Nach den obligatorischen Informationen über die Sicherheitsvorschriften kann der rund 30-minütige Rundflug beginnen.
Die Linien von Nazca zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Mumienfriedhof Chauchilla
Erst in den 1920er-Jahren wurde diese Begräbnisstätte aus der Nazca-Zeit (2.-9. Jhd. n.Chr.) mit mehreren hundert Gräbern entdeckt. Durch das extrem trockene Klima der Region konnten sich die Mumien über Jahrhunderte erhalten. Besichtigt werden können mehrere Einzel- und Familiengräber mit in Baumwolltüchern eingewickelten Mumien, Knochen und Keramiken.
Leider wurden viele Gräber bereits vor langer Zeit durch Grabräuber beschädigt. Was man jedoch noch sehen kann, ist immer noch sehr beeindruckend. Die wertvollsten der gemachten Funde, die Grabräubern nicht zum Opfer fielen, können im lokalen Museum sowie in den Museen in Lima besichtigt werden.
Inka-Ruinen Los Paredones
Die Zitadelle von Los Paredones liegt unmittelbar am Stadtrand von Nazca. Es handelt sich hierbei um die Reste eines Verwaltungszentrums der Inka. Nur 90 Jahre lang haben die Inkas die Gegend und Kulturen von Nazca beherrscht, bevor sie von den spanischen Conquistadores entmachtet wurden.
Aquädukte von Cantalloc
Die peruanische Küstenwüste wäre ein blühender Garten, könnte sie ausreichend bewässert werden. Während im Amazonasgebiet Wasser im Überfluss vorhanden ist, sorgen an der Pazifikküste einerseits die Geologie für spärliches Oberflächenwasser durch wenige Flüsse, und andererseits der kalte Humboldtstrom aus der Antarktis für seltenen Regen - trotz subtropischer Lage.
So hat die Nazca-Kultur schon vor 2.000 Jahren ein einzigartiges System unterirdischer Aquädukte zur Bewässerung des trockenen Landes entwickelt. Nach wie vor existieren über 30 Aquädukte, welche die örtlichen Bauern noch heute zum Anbau von Baumwolle, Feldfrüchten und Obst nutzen. Es handelt sich hierbei um große, bis ins Grundwasser reichende, spiralförmige und mit Steinen befestigte Löcher, die untereinander durch Kanäle verbunden sind. Angeblich sorgt die durch die Tiefe der Aquädukte entstehende Luftzirkulation dafür, dass das Wasser schneller fließt.
Traditionelle Keramikwerkstatt in Nazca
Die Keramikerin Jenny Calle aus Nazca stellt nach altüberlieferter Tradition Keramiken her. Sie gewährt Besuchern Einblick in ihr Atelier und zeigt Schritt für Schritt, wie der gesamte Produktionsprozess abläuft. Die alten südamerikanischen Kulturen kannten keine Töpferscheibe, und somit lernen Sie eine ganz andere Art der Töpfereitechnik kennen.
Wer möchte, kann schöne Keramik-Souvenirs im Stil der Nazca-Kultur auch käuflich erwerben.
Antike Keramik der Nazca-Kultur
Arequipa, die "Weiße Stadt" (UNESCO-Weltkulturerbe) und Umgebung
Die Kolonialstadt am Rio Chili wurde 1540 von den Spaniern gegründet. Sie liegt 2.300 Meter hoch, ihr Hausberg ist der 5.821 Meter hohe Vulkan Misti. Das Klima ist sehr angenehm, die Höhe gut verträglich. Ihre schönen, spanischen Gebäude aus der Kolonialzeit haben ihr das Attribut "weiße Stadt" verliehen. Ihren Namen hat sie vom weißen Sillar, zu Stein erstarrtem Lavaschaum, der in dieser Gegend am Fuße dreier Vulkane reichlich vorkommt, und dem im Volksglauben eine Unheil abwehrende Kraft innewohnt.
Das Kloster Santa Catalina aus dem 16. Jhd. ist eines der Wahrzeichen der Stadt und der Hl. Katharina von Siena geweiht. Das rund 20.000 m² große Kloster beherbergt heute noch etwa zwanzig Nonnen, die in einem Seitenflügel des Klosters leben. Der überwiegende Teil der Klostergebäude kann jedoch besichtigt werden.
Das Kloster ist wie eine Stadt innerhalb der Stadt, in der früher Töchter wohlhabender spanischstämmiger Familien von Nonnen unterrichtet wurden. Die Novizinnen lebten wohl recht ungezwungen und durften sich eigene Bedienstete halten. Wenn sie Chorschwestern werden wollten, mussten sie ins Kloster eine Mitgift in Höhe von etwa 2.400 Silbermünzen sowie wertvolle Gegenstände einbringen. Bis zu 150 Nonnen und 300 Bedienstete lebten zeitweise im Kloster Santa Catalina.
Die französisch-peruanische Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Flora Tristan – übrigens die Großmutter des Malers Paul Gauguin – berichtete im Jahre 1834 über das Kloster, dass die Nonnen von Santa Catalina weit ungezwungener lebten, als ihre strenge Regel es hätte erwarten lassen.
Die prächtige Plaza de Armas in der Stadtmitte ist umgeben von Palmen und kolonialen Arkaden. Die architektonisch imposante Kathedrale dominiert den Platz, in ihrem Innern gibt es koloniale Kunst zu bestaunen.
Die Altstadt von Arequipa zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Yanahuara
Der Stadtteil Yanahuara versetzt mit seinen kleinen, verwinkelten Gassen seine Besucher in die koloniale Vergangenheit. Vom Aussichtspunkt Mirador Yanahuara aus hat man einen wundervollen Überblick über die ganze Stadt, im Hintergrund die Vulkanberge El Misti (5.821 müM), Cachani (6.075 müM) und Pichu Pichu (5.425 müM).
Als Schutzpatron der mit mindestens zwei Erdbeben pro Jahr geplagten Stadt gilt der Señor de los Temblores, der Herr der Erdbeben, von der berühmten Malerschule Cuscos in Gestalt des Gekreuzigten dargestellt.
Sabandía
Die Mühle von Sabandía, 10 km außerhalb von Arequipa gelegen, wurde im Jahr 1621 gebaut. Nach einer langen Zeit des Verfalls wurde sie restauriert und ist heute, eingebettet in eine wunderschöne Landschaft, eine der Attraktionen von Arequipa. Im Garten der Mühle ist ein kleiner Zoo untergebracht, mit Lamas, Alpakas, Guanacos und Vicuñas.
Die Umgebung von Arequipa bietet Orte mit Thermalquellen und Medizinalbädern (kein Wunder hinsichtlich der nahen Vulkane), die Linderung bei allerlei Beschwerden versprechen. Das beste Mineralwasser Perus, das Socosani, stammt aus dieser Gegend.
Colca-Tal mit Kondor-Beobachtung
Das Colca-Tal liegt nördlich von Arequipa und wird auch das Tal der Kondore genannt. Er ist von großem landschaftlichen Reiz und eine der schönsten Regionen Perus. Auch die ca. 160 km lange Wegstrecke von Arequipa nach Chivay, dem Tor zum Colca-Tal,ist von beeindruckender Schönheit. Sie führt durch den Nationalpark Pampa Cañahuas in rund 4.000 Metern Höhe, dann über den Patapampa-Pass in 4.910 Metern Höhe und windet sich schließlich viele Serpentinen hinab ins Colca-Tal (um 3.600 müM).
Die tiefe Schlucht ist in prä-kolumbianische Terrassen aller Grünschattierungen gestaffelt und wird von hohen Bergen gesäumt. Noch heute werden diese Terrassen von Bauern bewirtschaftet. Auf mittleren 3.600 müM verläuft die Straße (teilweise Schotterpiste) entlang der tiefen, bis 1.200 Metern tiefen Schlucht.
Am Aussichtspunkt Cruz del Condor kann man in den frühen Morgenstunden mächtige Andenkondore beobachten, die, von der Thermik getragen, über der Schlucht segeln.
Mirador des los Volcanes und Patapampa-Pass
Der Weg von Arequipa ins Colca-Tal führt am Aussichtspunkt Mirador de los Volcanes vorbei, von wo aus man eine großartige Aussicht auf die umliegende Vulkane genießt. Nicht weit davon entfernt überquert die Straße den Patapampa-Pass in 4.910 Metern Höhe. Die Gegend erinnert an eine Mondlandschaft, der eisige Wind und gelegentlich beißende Schneeflocken sorgen für einen nur kurzen Foto-Zwischenstopp.
Nationalpark Salinas y Aguada Blanca und Pampa Cañahuas
Die Fahrt von Arequipa ins Colca-Tal führt durch die Hochanden und die Nationalparks Salinas y Aguada Blanca und Pampa Cañahuas. Vicuña- und Guanaco-Herden leben hier auf durchschnittlich 4.000 Metern Höhe und ernähren sich vom saftigen Ichu-Gras. Durch ihre Kieferstellung zupfen die Tiere das Gras nicht aus, sondern schneiden es nur ab. Das schont die Grasnarbe in diesem ökologisch sensiblen Gebiet. Ihr wärmendes Fell mit feinsten Fasern schützt die Tiere vor der brennenden Höhensonne tagsüber sowie der nächtlichen Eiseskälte, sie sind also perfekt angepasst an ihre Umwelt.
Die Landschaft bietet spektakuläre Ausblicke auf die Vulkane Ubinas, Mismi, Misti, Chachani, Ampato und Sabancaya, die die Fahrt auf der gut ausgebauten Straße im Hintergrund begleiten.
Grandiose Felsformationen fesseln den Blick, die Landschaft ist rau und weit und von faszinierender Schönheit. Die Vegetation ist exotisch, gelegentlich tauchen in geschützten Tälern Kakteenhaine auf.
Zu den Tieren, die in diesem Ökosystem leben, zählen neben Vicuñas, Guanacos und Alpakas auch der Andenhirsch, Pumas, Chinchillas und vereinzelt auch Kondore. Ornithologen kommen auf ihre Kosten, denn hier sind auch das Puna-Steißhuhn, der Andensäbelschnäbler, die Anden-Schopfente, die Olivenscharbe, die Andengans, der Inkataucher und viele Vogelarten mehr beheimatet. Kein Wunder - Peru ist neben Kolumbien das Land mit den meisten Vogelarten.
Die Nationalparks wurden zum Schutz der Vicuñas eingerichtet, die wegen ihre feinen Wolle gejagt wurden. Vicuñas lassen sich nicht domestizieren, weshalb sie fast ausgerottet wurden. Heute stehen diese grazilen Tiere, die so gar nicht in das raue Altiplano passen wollen, im Nationalpark unter Schutz und werden alle 2 Jahre von Dorfgemeinschaften in sogenannten Chaccus zusammengetrieben und geschoren. Vicuña-Wolle ist die kostbarste Wolle der Welt – völlig zu Recht!
In der Tat wurden im Frühsommer 2015 am Bodensee im Flachwasser vor der Insel Reichenau 3 Flamingos gesichtet! Die Seen im Hochland Perus sind zwar allesamt (mit Ausnahme des Titicacasees) viel kleiner und wesentlich flacher als der Bodensee, bieten aber Lebensraum für zahlreiche Andenflamingo-Kolonien. Auf einer Höhe von über 4.000 müM und im leicht salzigen Wasser (das der Bodensee nicht bietet) fühlen sich die rosafarbenen Vögel wohl. Übrigens ist der Andenflamingo ein echter Gelbfüßler...
Puno, größte Stadt am Titicacasee
Der Titicacasee auf 3.830 müM ist der höchstgelegene kommerziell schiffbare See der Welt. Mit 8.372 km² ist er größer als die Schweiz. Hier leben die Völker der Aymara und Quechua, Völker, die schon über 1.000 Jahre vor den Inkas hier gesiedelt haben. Ein Badesee ist der Titicacasee allerdings nicht, denn dazu ist er – in dieser Höhenlage – zu kalt.
Schwimmende Inseln der Uros
Die schwimmenden Inseln der Uros bestehen aus dem üppig wachsenden Schilf des Titicacasees. Das Schilf wird im seichten Wasser geerntet und in feste Bündel zusammengebunden. Es bildet, aneinandergereiht und miteinander verbunden, schwimmende Plattformen, die ganze Schilfhütten-Dörfer tragen. Mit einer Art Anker werden die Inseln daran gehindert, wegzudriften. Das Material der menschengemachten Inseln und das Wasser bedingen, dass sie ständig ausgebessert werden müssen, so dass sie sich mit der Zeit immer wieder komplett erneuern.
Auch Boote werden aus Schilf gebaut; sie können eine ganze Familie tragen.
Vor Jahrhunderten hat der kleine Stamm der Uros die schwimmenden Schilfinseln als Möglichkeit entdeckt, um sich abzuschotten und vor feindlichen Stämmen zu schützen.
Insel Taquile
Taquile ist das spanische, Intika das Quechua-Wort für diese 5,5 km lange und 1,6 km breite Insel im Titicacasee. Der höchste Punkt der Insel befindet sich auf einer Höhe von 4.050 müM.
Auf der Insel leben ca. 1.700 quechua-sprachige Einwohner, wobei die Jugend oft auch untereinander Spanisch spricht. Taquile gehörte zunächst zur Tiwanaku-Kultur (um 800 n. Chr.), später zum Reich der Inkas. Während der spanischen Eroberung im 16. Jhd. gelang es den Taquileños lange Zeit, sich verborgen zu halten, so dass die Spanier die Insel unbewohnt glaubten. Schließlich diktierten doch noch die spanischen Kolonialherren die Gesetze auf der Insel, den Bewohnern wurde das Tragen der traditionellen Kleidung verboten und sie mussten die spanische Bauerntracht tragen. Bemerkenswerterweise ist es gerade diese Tracht, die von den Taquileños heutzutage mit großem Stolz getragen wird.
Als die Insel in den 1930er Jahren zur Gefängnisinsel (peruanisches Alcatraz) wurde, kauften die Taquileños 1937 das Eigentumsrecht über ihre Insel zurück.
Die Taquileños sind in einer Genossenschaft organisiert, die sich bewusst auf die vorinkaischen Gebote "Ama suwa, ama llulla, ama qilla" (nicht stehlen, nicht lügen, nicht faul sein) bezieht. Infolge dessen gibt es keine Polizeieinheit auf der Insel.
Die Genossenschaft kontrolliert auch den stark angestiegenen Tourismus. Hotels sucht man auf der Insel dennoch vergeblich, übernachten kann man ausschließlich in privaten Unterkünften. Berühmt sind die Taquileños auch für ihre hochwertigen Webereien und Strickereien, wobei die Textilien hauptsächlich von Männern hergestellt werden. Im Jahr 2008 wurde die Textilkunst der Taquileños in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit übernommen.
Auffallend sind die Solarzellen, die sich inzwischen auf fast jedem Hausdach befinden. Sie sorgen für eine autonome Energieversorgung, erlauben den Betrieb von Computern und öffnen somit den Zugang zur Welt.
La Raya-Pass
Der La-Raya-Pass im gleichnamigen Dorf ist mit 4.314 müM der höchste Punkt zwischen Puno und Cusco und Haltestelle für die Zugverbindung zwischen Puno und Cusco.
Pucará
Pucará hat eine große und sehenswerte Kathedrale. Witziges Detail: auf den Zaunpfosten sitzen kleine Keramik-Stiere, die Toritos de Pucará genannt werden. In der Nähe davon können Ausgrabungen von Tempeln der Pucará-Kultur besichtigt werden, das lokale Museum zeigt Keramiken und gravierte Steine und Stelen der Pucará-Kultur.
Die Keramik-Stiere sind es auch, für die Pucará in Peru bekannt ist. Auf dem Dach eines Hauses angebracht, sollen die Toritos de Pucará Glück bringen. Ursprünglich handelte es sich bei den Keramikfigürchen um Lamas, die dann während der Kolonialzeit zu Stieren mutierten.
Andahuaylillas
Direkt an der Plaza in Andahuaylillas liegt die Petrus geweihte Jesuitenkirche San Pedro Apóstol - ihr Besuch ist ein Muss! Die Kirche gilt als die Sixtinische Kapelle Amerikas, denn sie ist eine der schönsten Barockkirchen von Peru.
Die von außen unscheinbare Kirche wurde ab 1570 von Jesuiten über einem präkolumbischen Heiligtum errichtet. Der vergoldete Altar ist beeindruckend, der Innenraum wurde in den 1620er-Jahren mit Fresken und Gemälden von Künstlern der Cusco-Schule ausgeschmückt und zeigen die Verbindung indianischer und christlicher Kunst.
Cusco, historische Inka-Hauptstadt und Nabel der Welt
In 3.300 Höhenmetern zeigt die quirlige Andenmetropole Cusco die Pracht der Inka-Kultur. Die Mischung aus Inka-Architektur und spanischer Kolonialzeit bietet ein außergewöhnliches Flair und fasziniert alle Besucher. In der Inka-Zeit war Cusco die Hauptstadt ihres Reiches Tahuantinsuyo, einem vierteiligen Reich, dessen Mittelpunkt Cusco bildete. Für die Inkas war es heilige Stätte und Pilgerort, die sie den "Nabel der Welt" nannten. Viele der mit Kopfstein belegten Straßen in Cusco stammen noch aus der Inkazeit.
Der Qoricancha-Tempel wurde 1438 n. Chr. zur Ehre des Sonnengottes als Hauptsonnentempel errichtet und ist somit der heiligste Ort, an dem die Inkas ihre wichtigsten Zeremonien feierten. Den Tempel durfte man nur nüchtern, barfuß und zum Zeichen der Demut mit einer Last auf dem Rücken sowie den Weisungen des Hohepriesters folgend betreten.
Der Inka Manco Cápac hatte den Ort höchstselbst ausgewählt, als Wohnhaus seiner Schwestern, mit denen er inzestuös lebte. Sein Nachfolger, der Inka Pachacútec (= 'der die Welt verwandelt'), steigerte die sakrale Bedeutung des Ortes noch, in dem er Cusco in Form eines Pumas ausbauen ließ, einem Machtsymbol der Inka-Tradition, wobei der Puma so liegt, dass der Tempel Qoricancha genau unterhalb des Pumaschwanzes an der Stelle seiner Sexualorgane platziert ist.
Der Tempel wurde im 17. Jhd. von den spanischen Kolonialherren geschleift und mit dem Kloster Santo Domingo überbaut. Nichtsdestotrotz ist es immer noch ein imposanter Bau, inmitten der Stadt gelegen.
Die Kathedrale am Hauptplatz, der Plaza Mayor, zeigt wunderschöne Beispiele der sogenannten Cusco-Schule, in der künstlerisch die Inka- mit der christlichen Kultur verschmilzt. Eines der fast 400 kolonialen Gemälde zeigt in einer Darstellung des Abendmahls, wie Jesus und seine Jünger, versammelt am Tisch, Meerschweinchen verspeisen. Cusco zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Q'enko (Quenko)
Die religiöse Anlage liegt rund 4 km nordöstlich von Cusco. Sie wurde direkt in die Felsen gebaut, denn nach Überzeugung der Inkas waren die natürlichen Felsen Apus (Götter) und wurden daher unmittelbar in die Kulthandlungen eingebunden. Die Treppengänge sind in den Fels gemeißelt, die Inkas schufen Kanäle, in denen sie wahrscheinlich Chicha, das traditionelle Maisbier, für ihre Rituale aufbewahrten. Die Anlage verfügt über einen halbrunden Platz, der von einer niedrigen Mauer mit einer Reihe von Nischen abgegrenzt wird. Im Zentrum befindet sich die Huaca, das Heiligtum, ein schlanker Stein, der wie eine Statue inmitten einer Kapelle steht.
Tambomachay
Dieses Heiligtum diente dem Wasserkult. Es zeigt fein gearbeitete Anlagen wie Plattformen, Nischen und Brunnen, die über vier terrassenförmige Ebenen vom Wasser höhergelegener Quellen gespeist werden. Es handelt sich um eines der Heiligtümer, die miteinander durch eine Reihe von imaginären Linien verbunden waren, welche Ort und Zeit für religiöse Zeremonien bestimmten. Die Anlage befindet sich rund 8 km von Cusco entfernt.
Pisaq
ist eine Stadt und eine frühere Bergfeste der Inkas, rund 33 km von Cusco entfernt. Zur Ruinenanlage führt eine lange Treppe hinauf zu einem Plateau, auf dem sich ein mächtiger Felsbrocken befindet, der Intihuanta, von dem die Inka glaubten, an ihm sei die Sonne angebunden.
Der berühmte bunte Sonntagsmarkt im Zentrum von Pisaq ist inzwischen dem alltäglichen und überall anzutreffenden Kunsthandwerks-Angebot gewichen. Zwar bringen immer noch Sonntags die Bauern der Umgebung ihre Früchte zum Markt nach Pisac, aber ob sich der geneigte Tourist unbedingt mit einem Sack wenn auch exotisch anmutender Kartoffeln, einem Kilo Quinoa, Coca-Blättern oder einem gemästeten Meerschweinchen versorgen will, sei dahingestellt...
Urubamba
gilt als das Herz des Heiligen Tals, bietet jedoch selbst keine archäologischen Besonderheiten und ist daher auf dem Weg durch das Heilige Tal eher Durchgangsstation. Gleichwohl gibt es hier, 70 km weg von der quirligen Inkastadt Cusco, eine Reihe schöner, ruhiger Hotels auch in gehobener Kategorie.
Außerdem ist Urubamba die Partnerstadt von Eching bei München. Dazu passt, dass es hier seit Kurzem eine kleine, aber feine Brauerei gibt, die Cervecería del Valle, die handgemachtes Bier herstellt und dazu ein gutes Essen anbietet.
Chinchero
Cinchero, etwa 30 Kilometer nordwestlich von Cusco, war der Sommersitz der Inkas; aus dieser Zeit sind noch viele Mauern erhalten. Eine schöne Kirche im Stil des Andenbarocks der Kolonialzeit bietet Gelegenheit, den in Quechua gehaltenen Gottesdienst zu besuchen. Die Grundmauern der Kirche stammen bereits aus der Inka-Zeit und dienten als Fundament für den Palast Túpac Yupanquis, dessen Lieblingsort Chinchero war. Die Innenmauern und das Dach der Kirche sind mit religiösen Zeichnungen geschmückt, die Inka-Persönlichkeiten und Figuren der Inka-Mythologie darstellen.
Die Stadt liegt auf der Hochebene der Anden und fast 500 Meter höher als Cusco, was man am raueren Klima spürt.
Beim Besuch einer Weberinnen-Kooperative in Chinchero erfahren Sie, wie Textilien traditionell hergestellt und mit Pflanzen- und Insektenfarben gefärbt werden. An praktischen Beispielen zeigen die Frauen der Kooperative, wie Pflanzen aufbereitet werden, um als Färbemittel eingesetzt werden zu können.
Salzpfannen von Maras
Auf 3.000 müM befinden sich die Salzpfannen von Maras. Tausende terrassenförmig angelegte Becken fangen das warme Salzwasser des Berges auf. Das Wasser verdunstet in der Sonne, an den Rändern und am Wannenboden bleibt eine weiße Kruste zurück: das kostbare Maras-Salz, "Weißes Gold der Anden" genannt, das wie zu Inka-Zeiten auf diese traditionelle Weise gewonnen wird.
Seit einigen Jahren findet das Anden-Salz in Europa und Amerika aufgrund seiner mineralischen Qualität immer mehr Liebhaber.
Ollantaytambo
Ollantaytambo ("Speicher meines Gottes") liegt etwa 90 km nordwestlich von Cusco und auf einer Höhe von 2.600 müM. Der Legende nach soll der Schöpfergott Viracocha die Inka veranlasst haben, die Stadt zu bauen. Die Stadt ist noch immer ein Modell für die Stadtplanung der Inka-Zeit, bestehend aus geraden, engen Straßen mit Häuserblocks, sogenannten Canchas, die je einen Eingang zum zentralen Innenhof besitzen, welcher von Häusern umgeben ist. Die Inka bauten in Ollantaytambo Gebäude, die der Verwaltung, dem Militär, der Landwirtschaft und religiösen Kulten dienten.
Der imposante Inka-Komplex, ein Festungsbau mit starken Mauern, überragt die kleine Stadt. Der Inka-Herrscher Manco Cápac zog sich hierher zurück, nachdem Cusco von den spanischen Conquistadores erobert worden war. Die Festung war aber nicht nur militärische Anlage, sondern auch religiöses Zentrum. Von hier aus kontrollierten die Inkas den Zugang zum Heiligen Tal, und hier war ihr Rückzugsort nach dem verlorenen Kampf gegen die Spanier.
Dia-Schau Ollantaytambo (zum Vergrößern anklicken) |
Schmalspurbahn nach Aguas Calientes / Machu Picchu
Aguas Calientes liegt im Tal unterhalb der verbogenen Inka-Stadt Machu Picchu. Die gemütliche und schöne Fahrt in der Schmalspurbahn von Ollantaytambo nach Aguas Calientes dauert rund anderthalb Stunden und führt durch das spektakuläre, oftmals recht enge Tal des Vilcanota-/Urubamba-Flusses. Zu Recht zählt diese Strecke zu den schönsten Zugstrecken der Welt!
Die Schienen der Schmalspurbahn wurden in den 1920er-Jahren verlegt. Die Waggons sind komfortabel ausgestattet mit großen Fenstern, Tischen, Gepäckstauraum, Heizung und Klimaanlage.
Die (Touristen)Züge verkehren mehrmals am Tag unter den Namen Vistadome, Expedition und in der Luxusversion als Hiram Bingham, benannt nach dem Entdecker von Machu Picchu im Jahre 1911. Außerdem fahren täglich mehrere Züge, die jedoch ausschließlich Peruaner/innen vorbehalten sind.
Aguas Calientes
auch "Machu Picchu Pueblo" genannt, ist ein Touristenort im Hinterland von Cusco. Auf 2.090 müM gelegen verfügt der Ort über ein subtropisches Klima. Er ist nur per Schmalspurbahn erreichbar, eine Straßenverbindung gibt es nicht. Attraktionen des Ortes sind ein schöner Kunsthandwerksmarkt, ein Thermalbad, ein Schmetterlingshaus, dutzende Massage-Salons zur Regenerierung müder 4-Tage-Inkarail-Wanderer, ein Machu-Picchu-Museum mit botanischem Garten und der Aufstieg auf den Berg Putucusí, der auf (fast) allen Machu-Picchu-Bildern zu sehen ist.
Machu Picchu ("alter Gipfel"), die magische Stadt der Inkas
...und eines der Weltwunder der Neuzeit. Die Magie dieses Ortes auf 2.360 müM zieht jeden in seinen Bann, die Faszination dieses Ortes ist überwältigend. In einmaliger Vollkommenheit haben die Inka-Architekten unter Pachacútec im 15. Jhd. eine Stadt in die subtropische Berglandschaft gesetzt, die sich kongenial in ihre Umgebung einfügt.
Für die Inkas waren Berge Götter, und so wurden die Berge und die Landschaft in die Stadtplanung einbezogen, was sich insbesondere bei den religiös-zeremoniellen Gebäuden äußert. Der "Tempel der drei Fenster", die Sonnen-Kultstätte Intihuatana, der Sonnen-und Mondtempel, der Tempel des Kondors und viele weitere Gebäude und verborgene Stellen sind auf einem geführten Rundgang zu besichtigen, es bleibt aber auch immer noch Zeit, den Zauber von Machu Picchu auf eigene Faust zu erspüren.
Die Entstehungsgeschichte der Anlage ist noch nicht endgültig geklärt. Einer Theorie zufolge handelte es sich um eine königlich-religiöse Zufluchtstätte der Inkas. Den spanischen Eroberern jedenfalls blieb die Festung verborgen, weshalb die Mauern nicht von ihnen zerstört werden konnten. Erst der Amerikaner Hiram Bingham, der Hinweisen auf eine verborgene Inka-Stadt nachgegangen war, entdeckte 1911 die Ruinen wieder und begann daraufhin, sie freizulegen.
Huayna Picchu ("junger Gipfel")
Das ist der Name des kleineren "Zuckerhuts" im Hintergrund der Inka-Festung Machu Picchu.
Der Berg Huayna Picchu kann bestiegen werden, der Aufstieg dauert ca. 1 Std., verbunden allerdings mit einigen Anstrengungen. Der Weg führt teilweise durch Höhlen, an steilen Abschnitten sind Halteseile befestigt.
Täglich werden nur 400 Besucher zugelassen, die Aufstiege können zwischen 7:00 und 13:00 Uhr begonnen werden, bis um 16:00 Uhr muss man wieder unten am Eingang angekommen sein.
Alternativ kann auch der Berg gegenüber bestiegen werden, der Machu Picchu, der der Anlage auch den Namen gab. Der Aufstieg dauert länger, ist etwas anstrengender, der Ausblick jedoch spektakulärer. Die allerorts bekannten Standard-Fotos von Machu Picchu wurden vom Berg Machu Picchu aus aufgenommen.
Wenn Sie wissen möchten, wie es in Cusco und auf Machu Picchu vor 70 Jahren ausgesehen hat, dann schauen Sie den Film "The Secret Of The Incas" aus dem Jahr 1954. Mit Charlton Heston in der Hauptrolle und dem faszinierenden, vier Oktaven umfassenden Gesang der peruanischen Sängerin Yma Sumac. Dieser Film war laut Wikipedia die Hauptinspirationsquelle der Indiana-Jones-Filme.
Iquitos, Stadt am Amazonas
Iquitos ist die Hauptstadt des Departments Loreto und liegt am Ufer des Amazonas. Durch den Handel mit Kautschuk war Iquitos einst eine der reichsten Städte der Welt. Von diesem Reichtum zeugen noch heute prächtige, mit Keramikfließen geschmückte Jugendstil-Villen der Kautschukbarone aus der Kolonialzeit. Sogar Gustave Eiffel, der Erbauer des Eiffelturms, errichtete dort ein ganz aus Metall gebautes Haus, die Casa de Hierro, eines der Wahrzeichen der Stadt.
Die Stadt ist nur per Flugzeug oder per Schiff erreichbar, eine Straße dorthin gibt es bis heute nicht. So enden alle Straßen, die aus Iquitos herausführen, über kurz oder lang im peruanischen Urwald. Diese Insellage mitten im Urwald gibt Iquitos eine ganz besondere Atmosphäre.
Mit der Gründung von Iquitos habe sich "die Menschheit eine unglaubliche Albernheit erlaubt", wie ein Online-Artikel behauptet. Mit Sicherheit wird der tropisch-feuchtheiße, morbide Charme dieser bisweilen unwirklich anmutenden Stadt auch Sie in seinen Bann ziehen!
Ein filmisches Denkmal setzte der Regisseur Werner Herzog der Stadt, indem er in und um Iquitos seinen Film "Fitzcarraldo" drehte.
Das Amazon Rescue Center bei Iquitos hat es sich, unterstützt vom Dallas World Aquarium, zur Aufgabe gemacht, Manatís -das sind Amazonas-Seekühe- vor dem Aussterben zu bewahren. Bei einem Besuch im Schutzzentrum können Sie sogar selbst Seekühe füttern!